GIPFELBLICKE AUF EUROPA
Letzte Aktualisierung: 05.12.2016
                    © Erich Arndt
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Die höchsten natürlichen Erhebungen in den europäischen Ländern   SLOWAKEI
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        Gerlachspitze 2.655 m
Geografie: Der   höchste   Berg   der   gesamten   Karpatenkette,   die   Gerlachspitze ,    er      ragt   etwas südlich   des   Hauptkammes   der   Hohen   Tatra    2.000   Höhenmeter   aus   dem   Tal   von Poprad auf.                           Unsere Aufstiegsroute: Vom    Sliezsky    Dom     (Schlesierhaus)        über    die    Velieka    proba     auf    etwa    2.000 Höhenmeter.   Mit   Klettereinlagen   geht   es   zur   Ostwand   hinauf.   Von   einem   Einschnitt im   Gipfelgrat   aus   erfolgt   der   Wechsel   zur   Westseite   des   Berges.   Dann   Felskraxelei mit Querung von Schnee- und Eisrinnen zum Gipfel.  Unsere Abstiegsroute: Über die Normalroute nach Westen. Vom Talgrund entlang der Tatanska magistrala bis zum Schlesierhaus. Anstrengung: Mittelschwere Hochtour (T4 – T5). Der Weg ist eine Felsklettertour am Gipfelgrat mit teilweise ausgesetzten Stellen. Für den Auf- und Abstieg inkl. Rast sind ca.7 Stunden einzuplanen. Ausrüstung: Komplette hochgebirgstaugliche Ausrüstung. Gefahren: Alle alpinen Gefahren im Hochgebirge. Rapide Wetterstürze möglich. Bemerkungen: Der Aufstieg ist nur mit einem Bergführer gestattet.
 Im Reisetagebuch geblättert (Donnerstag, 03.10.2013)                                                                                                 Mit Pickel, Seil und Steigeisen geht’s auf die Gerlachspitze                                                                                                                                                                                                        
Im   Halbschlaf   wandere   ich   durch   die   Nacht,   sehe   mehrmals   auf   die Uhr,    um    schließlich    gegen    5:00    Uhr    aufzustehen.    Nach    kurzer Erfrischung   werden   einige   Happen   aus   dem   Lunchpaket   gegessen. Von   Appetit   kann   man   nicht   reden,   aber   wat   mutt,   dat   mutt.   Am frühen    Morgen    zeigt    das    Thermometer    -6 °C.    Der    Himmel    ist wolkenlos.    Gegen    6:00    Uhr    wird    der    Rucksack    geschultert,    ich verabschiede    mich    von    Brigitte    und    fahre    mit    dem    Auto    nach Tatanská   Polianka.   Der   Bergführer   Jaro   ist   schon   vor   Ort.   Nach   der Begrüßung    teilt    er    mir    mit,    dass    sein    Kollege    Marek    die    Tour übernimmt. Wie   verabredet,   ist   der Vertreter   wenig   später   mit   seinem Peugeot   da.   Marek   ist   40   Jahre   alt,   schlank   und   drahtig,   spricht   gut englisch   und   ein   wenig   deutsch.   Mit   einem   Jeep   geht   es   auf   einer Asphaltstraße   zum   Sliezsky   Dom   (Schlesierhaus).   Das   Berghotel,   es liegt   auf   einer   Höhe   von   1.670 m,   ist   der   Ausgangspunkt   unserer Tour zum höchsten Punkt der Slowakei. Um    Punkt    7:00    Uhr    geht    es    los.    Die   Aufstiegsroute,    die    Marek gewählt    hat,    führt    über    die    Velicka    proba.   Auf    einer    Höhe    von 2.000 m   verlassen   Bergführer   und   Gast   den   Pfad   und   folgen   einer schwachen   Steigspur,   die   zur   Ostwand   des   Gerlachovský   Stit   führt. Nach   etwa   200   leichten   Höhenmetern   beginnt   die   Kraxelei.   Das   Seil kommt   zum   Einsatz.   Die   Wand   ist   mit   Eisenklammern   und   Stiften versehen.   Nachdem   die   Felsstufe   überwunden   ist,   wird   das   Gelände etwas   flacher.   Marek   und   ich   steigen   weiter   und   erreichen   nach   etwa 2    Stunden    eine    Höhe    von    2.400 m.    Von    einem    Einschnitt    im Gipfelgrat   aus   geht   es   auf   die   Westseite   des   Berges   hinüber.   Die lange    Querung    ist    mit    einem    ständigen   Auf    und   Ab    verbunden.
Während   ich   konzentriert   am   Felsen   klebe,   sieht   Marek,   was   ich nicht    sehe:    Gämsen.    Sie    stehen    ganz    in    der    Nähe    auf    einem Felsabsatz   und   schauen   den   Bergsteigern   gelassen   zu.   Der   Fels   ist fest,    dennoch    gibt    es    gefährliche    Schnee-    und    Eisrinnen,    die gequert   werden   müssen.   Ohne   Steigeisen   wäre   man   hier   verloren. In    der    dritten    Kletterstunde    queren    wir    ein    breites,    aus    dem Talgrund    emporziehendes    Couloir.    Um    10:45    Uhr,    nach    drei dreiviertel   Stunden   ist   das   Ziel   in   2.655 m   Höhe   erreicht.   Ein kleines    Gipfelkreuz    ziert    die    Spitze    des    höchsten    Punktes    der Slowakei.   Ich   bin   erleichtert,   denn   so   schwer   habe   ich   mir   die Kletterei    auf    die    Gerlachspitze    nicht    vorgestellt.    Nach    einem Handschlag   der   Freude   und   einigen   Gipfelfotos   wird   die   schöne Aussicht    genossen.    Im    Bunde    mit    einer    kleinen    Gruppe    von Bergsteigern,   die   kurz   nach   uns   den   Gipfel   erreichten,   dauert   die Rast   auf   exponierter   Stelle   eine   Dreiviertelstunde.   Der   Abstieg, bei   dem   ich   vorsteige,   führt   über   die   Normalroute   nach   Westen hinunter.    Da    die    Bergflanke    in    der    Sonne    liegt,    kann    auf Steigeisen     verzichtet     werden,     die     Felsen     und     Rinnen     sind größtenteils   schneefrei.   Nach   knapp   zwei   Abstiegsstunden   sind der   Talgrund   und   das   klare   Wasser   des   Batizovske   pleso   erreicht. Seil,   Klettergurt   und   Helm   werden   verstaut,   dann   geht   es   forschen Schrittes    dem    Höhenweg    Tatanská    magistrala “    folgend    zum Schlesier-Haus   zurück.   In   erstaunlichen   zweieinhalb   Stunden   ist das   Berghotel   erreicht.   Der Auf-   und Abstieg   der   985   Höhenmeter inklusive der Rastzeiten hat somit 7 Stunden gedauert.
 Blick auf die Gerlachspitze Hoch - höher - am höchsten Wer beäugt hier wen? Verschnaufpause auf halber Höhe Marek und Erich auf der Gerlachspitze Blick von der Gerlachspitze Mountain Hiker