GIPFELBLICKE AUF EUROPA
Letzte Aktualisierung: 27.12.2016
© Erich Arndt
Die höchsten natürlichen Erhebungen in den europäischen Ländern
KOSOVO
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Europa
Deravica 2.656
m
Geografie:
Die
Đeravica
ist
mit
2.656 m über
dem
Meeresspiegel
die
höchste
Erhebung
des
Kosovo.
Der
Berg
liegt
im
Prokletije
-Gebirge
auf
dem
Territorium
der
Gemeinde
Decani
nahe
der
Grenze
zu
Albanien.
Der
aus
Silikatgestein
aufgebaute
Gipfel
liegt
im
östlichen
Teil
des
Prokletije,
einem
Teilgebirge
der
Dinarischen
Alpen.
In
der
letzen
Eiszeit
war
der
Berg
vergletschert
und
so
findet
man
noch
heute
drei
Glazialseen
um
die
Gjeravicë.
Die
Gjëravica
ist
ein
etwas
unübersichtlicher
Berg
mit zahlreichen Graten und Flanken.
Unsere Aufstiegsroute:
Den
ersten
Teil
der
Aufstiegsroute
fahren
wir
18 km
auf
einer
unglaublich
löchrigen
und
schlammigen
Piste
mit
einem
Lada
Niva
auf
2.100 m
Höhe.
Qazim,
der
Chef
des
Hotel
Swiss,
steuert
das
Auto.
Auf
einer
Alm
beginnt
der
Aufstieg
über Geröll und Blocksteinen zum Gipfel.
Unsere Abstiegsroute:
Wie Aufstieg.
Anstrengung:
Mittelschwere Bergwanderung (T2 – T3). Der Weg führt über Geröllfelder und
Blöcken zum Gipfel.
Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Wetterschutzkleidung.
Gefahren:
Abseits der Normalrouten können noch Landminen aus dem Jugoslawienkrieg
liegen.
Bemerkungen :
In
meiner
Liste
der
Landeshöhepunkte
ist
auch
der
Kosovo
zu
finden.
Der
völkerrechtliche
Status
des
Landes
ist
umstritten.
Am
17. Februar
2008
proklamierte
das
Parlament
des
Kosovo
die
Unabhängigkeit
des
Territoriums.
Aber
nur
109
der
193
Mitgliedstaaten
der
Vereinten
Nationen
erkennen
(2014)
die
Republik Kosovo als unabhängig an.
Im Reisetagebuch geblättert
(Mittwoch, Donnerstag 25.06./26.06.2014)
Anstrengende Pistenfahrt – leichte Bergwanderung
Das
Katastrophenbad
im
ostalbanischen
Hotel
„
VERI
“
wird
unverletzt
benutzt.
Zum
Frühstück
gibt
es
Omelette
mit
Sirupkirschen,
Brot,
Kaffee
und
reichlich
Milch.
Die
Reise
geht
weiter.
Brigitte,
Danny
und
ich
verlassen
das
staubige
Peshkopia
mit
den
maroden
Hausfassaden
und
schlechten
Straßen.
Serpentinenreich
führt
die
Straße
in
den
Norden
Albaniens.
Die
Armut
in
den
Dörfern
zeigt
sich
an
vielen
einfachen
Behausungen
und
dem
Schmutz.
Auf
den
Straßen
müssen
neben
einem
umgestürzten
Baum
und
einer
gefährlichen
Fahrbahnabsenkung
einige
Kühe,
Pferde,
Ziegen
und
Hunde,
die
phlegmatisch
auf
der
Fahrbahn
latschen
oder
liegen,
umkurvt werden.
Die
Eintrittsgebühr
(Greencard)
für
den
Kosovo
beträgt
30
€.
Nach
der
Mittagstunde
ist
das
Tagesziel
der
im
Westen
des
Kosovo
liegende
Ort
Deçan,
erreicht.
Das
Schicksal
führt
die
Reisenden
ins
Hotel
„Swiss“
.
Wir
klären
mit
dem
deutschsprachigen
Chef
Qazim
Tolaj
die
Formalitäten
der
Übernachtung
und
plaudern
mit
ihm
über
die
beabsichtigte
Đeravica
-Besteigung.
Qazim
erklärt
sich
für
ein
Entgelt
bereit,
uns
mit
einem
Allradjeep
bis
auf
2.100 m
zu
befördern.
Nach
einer
Ruhestunde
spazieren
Brigitte,
Danny
und
ich
durch
Deçan.
Die
Erinnerung
an
den
Kosovokrieg
in
den
1990er
Jahren
kommt
ins
Bewusstsein
zurück,
als
gepanzerte
Fahrzeuge
der
KFOR
(Kosovo
Force)
durch
die
Straßen
fahren.
Zwei
Denkmäler
von
UÇK–Aktivisten
fallen
ins
Auge.
Im
Hotel
verfolgen
die
Fußballenthusiasten
Danny
und
Erich
das
WM-Gruppenspiel
Nigeria
-
Argentinien
(2:3),
danach
wird
sehr
preiswert
zum
Abend
gegessen:
Salatteller
1,50
€,
Große
Swiss-Pizza
3,00
€,
Hühnchensteak
mit
Salat 3,50 €, Bier 0,5 L. 1,00 €.
Nach
einer
„
traumhaften
“
Nacht
geht
es
am
nächsten
Morgen
um
5:15
Uhr
aus
den
Betten.
Eine
Stunde
später
sitzen
alle
im
allradgetriebenen
Lada
Niva
und
touren
mit
Qazim
dem
höchsten
Berg
des
Kosovo
entgegen.
In
den
folgenden
eineinhalb
Stunden
werden
Körper
und
Geist
gefordert.
Auf
einer
18 km
langen
Serpentinenfahrt
quält
sich
der
Lada
über
eine
unglaublich
schlechte
Piste
den
Berg
hinauf.
Es
geht
durch
riesige
Schlaglöcher,
schlammige
Spurrinnen,
über
Stock
und
Stein.
Die
Fahrt
endet
über
der
Baumgrenze
auf
einer
Alm.
Qazim
begleitet
uns
noch
ein
Stück,
dann
gehen
wir
allein
weiter.
Nach
den
Bergwiesen
folgen
Geröll-
und
Schneefelder,
die
bis
zu
einem
Sattel
hinaufführen.
Ein
letzter
Aufschwung
führt
auf
das
Dach
des
Kosovo.
Gegenüber
der
Autofahrt
ist
der
Aufstieg
eine
relativ
leichte
Herausforderung.
Nachdem
Brigitte
und
ich
den
Abstieg
beginnen,
hat
Danny
eine
besondere
Begegnung.
Auf
dem
Gipfel
taucht
plötzlich
ein
Kosovare
mit
einer
Kalaschnikow
auf.
Unser
Bergfreund,
einst
Zivi,
posiert
mit
der
Knarre.
Danny
hat
zum
ersten Mal im Leben so ein Schießgewehr in der Hand.
Qazim
schläft
im
Auto
und
wird
sanft
von
uns
mit
einer
Schaukelbewegung
des
Lada
geweckt.
Die
strapaziöse
Pistenfahrt
abwärts
bleibt
uns
nicht
erspart.
Alles
wäre
gut
verlaufen,
gäbe
es
nicht
am
Ende
der
Fahrt
eine
Panne.
Der
Hotelchef
hat
jedoch
alles
im
Griff,
organisiert
die
Reifenreparatur
und
Weiterfahrt.
Im
Restaurant
sehen
sich
die
Bergfreunde
um
18:00
Uhr
das
WM-
Gruppenspiel
USA
–
Deutschland
(0:1)
an.
Nach
dem
Sieg
munden das Abendessen und Bier besonders gut.