GIPFELBLICKE AUF EUROPA
Letzte Aktualisierung: 27.12.2016
© Erich Arndt
Die höchsten natürlichen Erhebungen in den europäischen Ländern
GROSSBRITANNIEN
Geografie:
Der
Ben
Nevis
befindet
sich
in
den
südwestlichen
schottischen
Highlands
am
Fjord
von
Linnhe.
Der
kahle
Buckel
mit
seiner
recht
alpinen
Nordseite
kommt
als
erste
Erhebung
nach
dem
Atlantik
natürlich
in
den
Genuss
eines
sehr
zugigen
wechselhaften Wetters und befindet sich die meiste Zeit im Nebel.
Unsere Aufstiegsroute:
Der
Aufstieg
beginnt
am
Ben
Nevis
Visitor
Center
von
Fort
William
auf
einer
Höhe
von
15
m.
Die
ersten
drei
Kilometer
geht
es
steil
am
Südhang
des
Nachbarbergs
Meall
an
t-Suidhe
hinauf.
Am
sogenannten
„
Half
Way
Loch
“
(Lochan
Meall
an
t-
Suidhe)
führt
er
über
einen
Sattel
zum
Ben
Nevis
hinüber
und
steigt
in
acht
Kehren
steil
bis
zum
Gipfel
hinauf.
Auf
den
ersten
drei
Kilometern
dominieren
grobe
Felsstufen
den
Wanderweg,
danach
folgt
ein
kleines
Stück
ausgebauter
Kies-
bzw.
Schotterweg.
Mit
Beginn
der
Kehren
besteht
der
Weg
immer
stärker
aus
losen
Steinen, bis er auf dem letzten Kilometer nur noch durch eine Geröllwüste führt.
Unsere Abstiegsroute:
Wie Aufstieg.
Anstrengung:
Lange
Tour
mit
großer
Höhendifferenz
(T2).
Der
Weg
ist
bis
zum
Gipfel
als
ausgebauter
Wanderweg
ohne
klettertechnische
Schwierigkeiten
zu
begehen.
Die
Länge des Aufstiegsweges beträgt etwa 9 km.
Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Wetterschutzkleidung, Handschuhe, GPS-Gerät.
Gefahren:
Unsichere
Wetterverhältnisse,
Orientierungsprobleme
bei
Nebel.
An
300
Tagen
im
Jahr
ist
der
Gipfel
nebelverhangen.
Auf
dem
Gipfel
liegt
in
der
Regel
bis
in
den
Sommer hinein Schnee und die Temperaturen steigen kaum über den Gefrierpunkt.
Bemerkungen:
Im
Ben
Nevis
Visitor
Center
kann
man
sich
ein
Zertifikat
der
Gipfelbesteigung
gegen Entgelt ausstellen lassen.
Die höchste natürliche Erhebung des Landes außerhalb Europas ist der 2.934 m
hohe Mount Paget. Er befindet sich auf der britischen Insel Südgeorgien, die im
Südatlantik liegt.
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Europa
Im Reisetagebuch geblättert
(Freitag, 20.05.2016)
Bergtour auf den höchsten Briten, der eigentlich ein Schotte ist
Ben Nevis 1.345 m
Schönes
Bergwetter
ist
uns
nicht
beschert.
Nebel
umhüllt
die
Hügel,
die
um
Ballachulish
liegen,
Wolken
ziehen
über
das
schottische
Hochland,
die
Temperatur
liegt
bei
9 °C.
John,
der
Chef
der
B&B-Unterkunft,
macht
den
Sachsen
Mut
und
serviert
ein
grandioses
Full
English
Breakfast.
Um
7:40
Uhr
starten
Brigitte
und
ich
mit
dem
Auto
und
fahren
nach
Fort
William.
Der
Parkautomat
vor
dem
Glen
Nevis
Visitor
Centre
wird
mit
3
Pfund
gefüttert, dann werden die Rucksäcke geschultert.
Der
Aufstieg
auf
den
1.345 m
hohen
kahlen
Buckel
Ben
Nevis,
der
von
den
Einheimischen
nur
„
The
Ben
“
genannt
wird,
beginnt
um
8:30
Uhr.
Wir
starten
etwa
auf
Meeresniveau.
Über
eine
Brücke
wird
der
River
Nevis
gequert.
Wenig
später
übersteigen
Brigitte
und
ich
ein
für
diese
Landschaft
typisches
Weidegatter.
Wir
wandern
im
leichten
Nieselregen
am
Westhang
des
Meall
an
t-Suidhe
entlang.
Solange
der
Wind
es
zulässt,
kommt
der
Regenschirm
zum
Einsatz.
Der
Untergrund
ist
fest,
es
lässt
sich
gut
laufen.
Über
Steinstufen
geht
es
empor.
Der
Kreislauf
kommt
in
Fahrt.
Mit
zunehmender
Höhe
versiegt
der
Regen,
doch
der
Nebel
bleibt.
Mehrere
Wanderer
sind
mit
demselben
Ziel
unterwegs.
Nach
eineinhalb
Stunden
ist
der
in
einer
kleinen
Senke
liegende
See
Lochan
Meall
an
t-Suidhe
erreicht.
Das
Seelein
wird
auch
„
half-way
Lochan
“
genannt,
da
es
etwa
auf
halber
Höhe
zum
Gipfel
liegt
(560
m).
Der
direkte
Aufstiegsweg
wendet
sich
nun
nach
Süden,
es
geht
in
langen
Serpentinen
auf
schottrigem
Untergrund
an
der
Westflanke
des
Berges
empor.
Drei
Stunden
nach
dem
Start
ist
das
Gipfelplateau
des
Ben
Nevis
erreicht.
Die
Spur
zieht
sich
nun
durch
unerwartet
viel
Schnee.
Es
wird
kälter,
die
Temperaturen
nehmen
spürbar
ab.
Die
Steigung
lässt
nach,
der
Pfad
windet
sich
durch
eine
gleichförmige
Schnee-
und
Steinwüste
und
weicht
dabei
der
höchsten
Felswand
Großbritanniens,
den
300 m
steilen
Abstürzen
der
Nord-
und
Südflanke,
aus.
Die
Sicht
beträgt
nur
wenige
Meter,
sodass
die
Steinmännchen,
die
den
Weg
markieren,
gerade
noch
im
Nebel
auszumachen
sind.
Nach
einer
Aufstiegszeit
von
3:45
Stunden
ist
die
Ruine
der
ehemaligen
Wetterwarte
zu
sehen.
Das
Observatorium
wurde
zwischen
1883
und
1904
betrieben.
Um
12:15
Uhr
ist
es
geschafft,
der
Höchste
der
Britischen
Inseln,
der
Munro
Nr.
1,
ist
erklommen.
Nach
einem
Gipfelkuss
sehen
wir
uns
die
Gipfelaufbauten
an:
der
Steinhaufen
mit
dem
Betonpfosten
und
dem
Triangulationspunkt
darauf,
das
Kriegsdenkmal
und
die
Schutzhütte,
die
Platz
für
vier
bis
sechs
Personen
bietet.
Im
Schutz
der
Hütte
wird
mit
klammen
Fingern
gegessen
und
getrunken.
Am
Ende
der
halbstündigen
Rast
setzt
ein
Schneetreiben
ein,
das
ist
das
Signal
für
den
Rückzug.
Auf
gleicher
Route
geht
es
den
höchsten
Briten,
der
eigentlich
ein
Schotte
ist,
wieder
hinunter.
Mit
abnehmender
Höhe
wird
die
Sicht
auf
das
Hochland
und
auf
die
Meeresbuchten
besser.
Eine
beeindruckende
Landschaft,
soweit
der
Blick
reicht.
Nach
drei
Abstiegsstunden
können
die
Bergschuhe
gegen
bequeme
Sandalen
getauscht
werden.
Es
geht
zurück
nach
Ballachulish.
John
stellt
uns
sein
Privatbad
zur
Verfügung
und
freut
sich mit über den Gipfelerfolg.