GIPFELBLICKE AUF EUROPA
Letzte Aktualisierung: 28.12.2016
© Erich Arndt
Die höchsten natürlichen Erhebungen in den europäischen Ländern
SCHWEDEN
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Europa
Kebnekaise 2.104 m
Geografie:
Der
Kebnekaise
(Kessel-Kamm)
ist
mit
2.104 Metern
der
höchste
Berg
Schwedens.
Er
ist
Zentrum
und
höchster
Punkt
des
Kebnekaise-Massivs
im
nördlichen
Teil
des
Skandinavischen
Gebirges
und
liegt
in
Lappland,
ungefähr
150 Kilometer
nördlich
des Polarkreises und ca. 70 km westlich von Kiruna.
Unsere Aufstiegsroute:
Von
der
Kebnekaise
Fjällstation
führt
ein
Pfad
entlang
des
Västra
Leden.
Das
Tal
des
Baches
Kittelbacken
wird
durchquert,
dann
geht
es
steil
über
ein
Geröllfeld
zur
Scharte hinauf, die zwischen den Bergen Tolpagorni und Vierramvari liegt.
Nachdem
der
Gipfel
des
Vierramvari
(1.711
m)
erklommen
ist,
muß
man
leider
wieder
bis
auf
etwa
1.500
m
abgestiegen.
In
Serpentinen
geht
es
wieder
hinauf.
Ab
der
Schutzhütte
Toppstugan
wird
das
Gelände
flacher.
Bald
kommt
dann
auch
der
Gipfelaufbau in Sicht.
Unsere Abstiegsroute:
Wie Aufstieg.
Anstrengung:
Lange Bergwanderung (T3 – T4). Die Gesamtstrecke ist etwa 20 km lang. Der
Zeitbedarf für den Auf- und Abstieg liegt bei 10 – 12 Stunden.
Ausrüstung:
Komplette alpine Ausrüstung.
Gefahren:
Aufgrund
der
Lage,
200
Kilometer
nördlich
des
Polarkreises,
entspricht
der
Kebnekaise mit 2.104 m Höhe klimatisch fast einem 4.000er in den Westalpen!
Bemerkungen:
In
Nikkaluokta,
dem
Samendorf,
beginnt
der
19
Kilometer
lange,
etwa
5
Stunden
dauernde
Anmarsch,
zur
Kebnekaise
Fjällstation,
dem
infrastrukturell
sehr
gut
ausgebauten
"
Basislager
"
für
Gipfelaspiranten.
Der
Weg
führt
entlang
des
Sees
Ladtjojaure
und
danach,
langsam
ansteigend,
durch
niedrigen
Birkenwald,
über
Bohlenwege
und
durch
sumpfiges
Wiesengelände.
Für
mitteleuropäische
Verhältnisse
ist
der
Weg
wenig
begangen,
denn
ein
Teil
der
schwedischen
Bergsteiger
nutzt
wohl
den
angebotenen
Helikopterservice
ab
Nikkaluokta
(einfacher
Hinflug
kostet
850
Schwedische
Kronen
(90
€)
im
Jahr
2015),
um
sich
den langen An- und Abmarsch zu sparen.
Im Reisetagebuch geblättert
(Dienstag, 14.07.2015)
Ein langer und anstrengender Sommertag in Schweden
Um
3:15
Uhr
geht’s
aus
der
Koje.
Der
erste
Blick
im
Schlafraum
bestätigt:
Die
Hütte
ist
voll,
sogar
auf
dem
Fußboden
sind
Matratzen
ausgelegt.
Als
Brigitte
und
ich
hinüber
zum
Servicehaus
gehen,
um
zu
frühstücken,
ist
die
Müdigkeit
verflogen,
denn
die
Mitternachtssonne
scheint.
Unter
einem
fast
wolkenlosen
Himmel
erstrahlen
die
2000er
der
Umgebung
in
der
Morgensonne.
Um
4:00
Uhr
brechen
wir
auf,
um
uns
einen
Bergsteigertraum
zu
erfüllen:
Die
Besteigung
eines
Hochgipfels
nördlich
des
Polarkreises.
Brigitte
und
ich
folgen
dem
Pfad
in
das
Tal
des
Gebirgsbaches
Kittelbacken,
dabei
müssen
mehrmals
kleinere
Bäche
überwunden
werden,
die
reichlich
Wasser
mit
sich
führen.
Nach
etwa
2
Wegstunden
ist
ein
breiter
Talkessel
erreicht.
Der
Kittelbacken
wird
über
eine
Schneebrücke
gequert,
dann
verschwindet
langsam
auch
die
Vegetation.
Die
dunklen
Felsblöcke,
die
keinen
Weg
zwischen
sich
dulden,
sind
überzogen
von
farbigen
Flechten.
Nur
dort,
wo
tausendfach
Bergschuhe
den
Stein
berührten
ist
der
Pfad
etwas
heller
und
hebt
sich
von
der
Umgebung
ab.
Einer
roten
Wegmarkierung
folgend
geht
es
eine
steile
Passage
in
einem
Altschneefeld
hoch,
welche
im
Sattel
zwischen
dem
markanten
Berg
Tolpagorni
(1.662
m)
und
dem
buckligen
Vierranvárri
(1.711
m)
endet.
Der
Anstieg
über
Felsplatten
und
Geröll
ist
sehr
mühevoll.
Brigitte
kämpft,
gibt
aber
nicht
auf
und
geht
ihren
Rhythmus
weiter.
Dreieinhalb
Stunden
nach
dem
Aufbruch
ist
die
Gipfelfläche
des
Vierranvárri
erreicht.
Zahlreiche
„
Steinmännchen
“
und
auch
nepalesische
Gebetsfahnen
sind
zu
sehen,
die
unzählige
Bergsteiger
hier
aufgeschichtet
bzw.
angebracht
haben.
Etwa
200
Höhenmeter
gehen
verloren,
als
es
auf
die
Einsattelung
Kaffedalen,
die
zwischen
dem
Vierranvárri
und
dem
Kebnekaise
liegt,
hinuntergeht.
Nach
der
Querung
geht
es
nur
noch
aufwärts.
Die
Spur
im
Schotter
wird
ab
und
zu
durch
einen
schneebedeckten
Pfad
abgelöst,
der
zum
Südgipfel
von
Schwedens
höchstem
Berg
emporführt.
Am
Berghang
werden
zwei
Holzhütten
sichtbar.
Es
sind
die
höchsten
Schutzhütten
in
Schweden,
die
alte
und
die
neu
errichtete
Toppstuga.
Der
letzte
Teil
des
Aufstiegs
beginnt.
Die
nun
relativ
gut
begehbare
Spur
führt
in
nur
geringer
Steigung
Richtung
Norden.
Bald
stehen
wir
vor
der
vergletscherten
Gipfelpyramide
und
legen
für
das
letzte
Stück
über
den
Eishang
die
Steigeisen
an.
Nach
7
Stunden
Aufstieg,
um
11:00
Uhr,
ist
der
Sydtoppen
erreicht.
Glücklich
geben
sich
Brigitte
und
Erich
einen
„
Gipfelkuss
“.
Der
Kebnekaise
liegt
nördlich
des
Polarkreises
in
der
schwedischen
Provinz
Lappland.
Sein
Name
ist
samischen
Ursprungs
und
bedeutet
etwa
“
Kesselschneid
”.
Mit
den
Alpen
können
die
Berge
hier
nicht
mithalten,
doch
dank
ihrer
Lage
bieten
sie
ein
großartig
wildes
und
hochalpines
Ambiente
mit
den
nordischen
Faktoren
Einsamkeit
und
Naturbelassenheit.
Mit
seinen
2.104 m
ist
der
Kebnekaise
ein
„
klimatischer
Viertausender
“
und
für
uns
ein
Traumziel
im
Norden
des
Kontinents.
Bei
bestem
Wetter
ist
die
Aussicht
auf
die
umliegende
Berglandschaft
beeindruckend.
Eine
schmale
Firnschneide,
die
zum
niedrigen
Nordgipfel
führt,
fällt
auf
beiden
Seiten
mehrere
Hundert
Meter
ab.
Ein
Achtel
des
Landes
kann
von
hier
überblickt
werden.
Unter
dem
weichen
Mittagslicht
und
dem
hohen
nordischen
Himmel
reihen
sich
bis
zum Horizont Gipfel an Gipfel.
1. Etappe
2. Etappe